Quantenforschung in Tirol: heute Innovation, morgen Alltag
Quantenphysik klingt für viele nach einer mysteriösen, abstrakten Wissenschaft, die weit entfernt von unserem Alltagsleben stattfindet. Doch ohne die Erkenntnisse der Quantenforschung wären zahlreiche Anwendungen, die wir heute für selbstverständlich halten, gar nicht möglich. Von GPS-Navigation über MRT-Scans bis hin zu Lasertechnologien: Was heute selbstverständlich erscheint, ist nur dank der Durchbrüche in der Quantenforschung möglich. Und die Reise hat gerade erst begonnen.
Tirol als Zentrum der Quantenforschung
Tirol spielt eine entscheidende Rolle in dieser Entwicklung. Das Institut für Quantenoptik und Quanteninformation (IQOQI) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) in Innsbruck, das vor 20 Jahren in enger Anbindung an die Universität Innsbruck gegründet wurde, ist ein international anerkanntes Forschungszentrum und hat maßgeblich dazu beigetragen, Österreich als führendes „Quantenland“ zu positionieren. Die Fortschritte, die hier erzielt werden, haben das Potenzial, unser Leben in den nächsten Jahren weiter zu verändern.
„Wir testen ständig die Grenzen des Wissens aus und stoßen in bisher unbekanntes Terrain vor. Im engen Austausch mit Forscherinnen und Forschern aus aller Welt eröffnen wir hier in Tirol ganz neue Möglichkeiten für zukünftige Entwicklungen“, sagt die Quantenphysikerin Francesca Ferlaino.
Die Quantenforschung hat bereits viele Bereiche revolutioniert, doch sie steht noch am Anfang ihrer Möglichkeiten. Von Quantencomputern und Quantensimulatoren, die komplexe Probleme in Sekunden lösen, bis hin zu völlig neuen Technologien– was in Tirol und Österreich erforscht wird, könnte weltweit für Innovationen sorgen.
„Mit der aktuellen Forschung schaffen wir die Grundlagen für neuartige Quanten-Technologien. Und davon profitieren wir alle, denn diese Grundlagen-Arbeit übersetzt sich zunehmend auch in neue wirtschaftliche Anwendungen“, betont der geschäftsführende IQOQI-Direktor Gerhard Kirchmair.
Perspektiven Talk – am 20. September 2024 um 15 Uhr
Wesentliche Zukunftsthemen Tirols aus verschiedenen Blickwinkeln zu beleuchten,
über ein Fachpublikum hinaus Sichtbarkeit zu schaffen und zum Weiterdenken animieren – das ist das Ziel der Lebensraum Tirol Perspektiven Talks. Zum 20-jährigen Jubiläum des IQOQI Innsbruck laden die Lebensraum Tirol Gruppe und das Institut am 20. September 2024 im Rahmen eines Tags der offenen Tür um 15 Uhr zu einer spannenden Diskussion ein. Spitzenforscher und Unternehmer werden Einblicke in aktuelle Projekte geben und darüber sprechen, wie die Quantenforschung unsere Zukunft gestalten kann.
„Die Zukunft des Lebensraums Tirol entsteht durch den offenen Austausch und die Neugier auf Entwicklungen, die unser Land voranbringen. Mit den Perspektiven Talks öffnen wir den Blick auf wichtige Zukunftsthemen, weit über ein Fachpublikum hinaus, und arbeiten dabei mit Vordenkern und Innovatoren zusammen“, erklärt Marcus Hofer, Mitglied der Geschäftsleitung der Lebensraum Tirol Gruppe, das Format.
Seien Sie dabei: Am Freitag, 20. September, um 15 Uhr. Vor Ort oder via Livestream unter www.lebensraum.tirol. Der Eintritt ist frei.
Im Gespräch sind:
Univ.-Prof. Dr. Francesca Ferlaino – Professorin an der Universität Innsbruck und wissenschaftliche Direktorin am IQOQI, preisgekrönt für ihre Forschung an dipolaren Atomen und Materiephasen.
Dr. Wieland Alge – Quantenphysiker und Mitbegründer von Phion sowie Gründer von MAD Ventures.
Univ.-Prof. Dr. Gerhard Kirchmair – Experte für supraleitende Quantenschaltkreise und Quantencomputing, Professor an der Universität Innsbruck und geschäftsführender Direktor des IQOQI.
Ass.-Prof. Dr. Thomas Monz – Mitbegründer von Alpine Quantum Technologies, einem Unternehmen, das den ersten kommerziellen Quantencomputer „Made in Austria“ gebaut hat.
