Europäisches Tourismusnetzwerk tagte in Alpbach

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24.09.2021 Alpbach

Wie kann nachhaltiger Tourismus in Zukunft gestaltet werden? Über dieses Thema diskutierten gestern Tourismusdestinationen und Forschungseinrichtungen aus ganz Europa im Congress Centrum Alpbach und online bei einem internationalen Kongress im Rahmen der jährlichen NECSTouR Generalversammlung, die von 21. bis 24. September in Alpbach stattfindet.

Europäisches Tourismusnetzwerk tagte in Alpbach

Nachhaltigkeit und Dialog sind zwei zentrale Themen der neuen Tourismusstrategie des Landes „Der Tiroler Weg – Perspektiven für eine verantwortungsvolle Tourismusentwicklung“. Es sind auch diese beiden Themen, die NECSTouR ausmachen: Ein Netzwerk von Tourismusdestinationen, welches das Ziel verfolgt, gemeinsam das Thema Nachhaltigkeit im Tourismus zu fördern und somit ein wettbewerbsfähiges und nachhaltiges Tourismusmodell in Europa zu etablieren. Die jährliche Generalversammlung des Netzwerkes fand heuer erstmals in Tirol statt. „Die Tatsache, dass wir das NECSTouR Annual General Meeting heuer bei uns austragen dürfen, freut uns sehr und zeigt gleichzeitig, welche wichtige Rolle das Thema Nachhaltigkeit im Tiroler Tourismus einnimmt“, verdeutlicht Florian Phleps, Geschäftsführer der Tirol Werbung. 

Tiroler Weg zur Nachhaltigkeit spürbar gemacht
Neben der Gelegenheit, die Urlaubsdestination Tirol auf europäischer Ebene zu präsentieren, nutzte die Tirol Werbung die Veranstaltung gleichzeitig, um den Tiroler Weg, seine Ziele sowie gelungene Nachhaltigkeitsprojekte vorzustellen. So wurden etwa das Wandern mit Öffis (Wöffis) oder die Tiroler Naturparke präsentiert. „Mit unserer weiterentwickelten Tourismusstrategie „Der Tiroler Weg“ wollen wir eine verantwortungsvolle Tourismusentwicklung in einer Balance aus wirtschaftlicher, ökologischer und gesellschaftlicher Nachhaltigkeit vorantreiben. Unsere Strategie ist als laufender Prozess angelegt und der enge Austausch mit Destinationen aus ganz Europa, den das NECSTouR Netzwerk bietet, unterstützt uns dabei, die Weiterentwicklung auch in Zukunft sicherzustellen“, so Phleps.

Die Lebensraum Tirol Holding, die Dachorganisation von Tirol Werbung, Agrarmarketing Tirol und Standortagentur Tirol ergänzte das Spektrum mit weiteren Nachhaltigkeitsprojekten – wie etwa Clean Alpine Regions oder Verwertungsstrategie Gemüsereststoffe. Für Josef Margreiter, Geschäftsführer der Lebensraum Tirol Holding, hat die Veranstaltung hier einen idealen Austragungsort gefunden: „Tirol ist eine traditionsreiche Destination mit dem klaren Bekenntnis zu einem nachhaltigen Tourismus. Damit eignet sich unsere Region bestens als Rahmen für einen Erfahrungsaustausch der europäischen Regionen, die für eine zukunftsweisende Destinationsentwicklung stehen wollen. Tirol verfolgt das Ziel, in diesem Bereich eine Vorreiterrolle einzunehmen und Modellregion zu werden. Der Austausch im NECSTouR Netzwerk dient als wichtige Standortbestimmung auf diesem Weg und wertvolle Quelle für Anregungen von einem sehr erfahrenen internationalen Fachpublikum.“

Abwechslungsreiches Programm
Das Netzwerk besteht derzeit aus 36 europäischen Tourismusdestinationen sowie 30 Mitgliedern aus Universitäten und Forschungsinstituten. Viele von ihnen sind nach Alpbach gekommen, um bei der Generalversammlung persönlich dabei zu sein. Ihnen wurde ein vielfältiges Programm geboten. Nach dem offiziellen Start am Dienstag mit einem Willkommens-Dinner im Böglerhof in Alpbach folgte die Mitgliederversammlung mit Neuwahlen am Tag darauf. Im Zuge dessen wurde der bisherige Vizepräsident Manuel Alejandro Cardenete Flores aus der Region Andalusien zum neuen Präsidenten des NECSTouR Netzwerkes gewählt.

Am Donnerstag, 23. September, fand dann der Höhepunkt des dreitägigen Kongresses statt: Die Themenkonferenz, die sich jedes Jahr einem anderen Thema widmet und heuer unter dem Motto „Building a better recovery towards the tourism of tomorrow“ stand. Vertreterinnen und Vertreter der Europäischen Kommission, der UNTWO (Welttourismusorganisation) und weiterer internationaler Initiativen und Destinationen warteten mit fachlichen Inputs und Vorträgen auf. Unter den Keynote-Speakern waren etwa Valentina Superti von der Europäischen Kommission und Virginia Fernandez Trapa von der UNWTO. Publikum, das nicht vor Ort dabei sein konnte, hatte die Möglichkeit online am hybriden Kongress teilzunehmen. Diese Gelegenheit zum Austausch und Netzwerken nutzten Interessierte aus der ganzen Welt – so gab es unter anderem Teilnehmende aus den USA, Ghana und Indien.

NECSTouR war ein “Green Meeting”
Aber nicht nur in den Keynotes war Nachhaltigkeit das zentrale Thema, es zog sich durch die ganze Veranstaltung. Das fing beim Austragungsort an: Alpbach gilt als eine der ersten Kongress- und Tagungsdestinationen in Österreich, die sich konsequent mit dem Thema „Nachhaltigkeit“ auseinandergesetzt haben. Zertifikate wie das „Österreichische Umweltzeichen“ für Green Meetings und die internationale „Green Globe Zertifizierung“ belegen diese Bemühungen. Auch die NECSTouR Generalversammlung war als Green Event zertifiziert, was bedeutet, dass zahlreiche Maßnahmen getroffen wurden, um den ökologischen Fußabdruck der Veranstaltung möglichst gering zu halten. So wurde etwa auf Print-Programme verzichtet, die öffentliche Anreise im Vorhinein beworben und bei der Wahl der Unterkünfte und Verpflegung auf Nachhaltigkeit und Regionalität geachtet. 

Gäste vor Ort haben außerdem die Gelegenheit, sich am heutigen Freitag abschließend selbst ein Bild davon zu machen, was sich in Tirol in Sachen Nachhaltigkeit schon tut. Bei einem Besuch in zwei der vier Clean Alpine Regions (CLAR)-Regionen Kufsteinerland und St. Johann, demonstrieren die hiesigen Tourismusverbände, wie es gelingen kann, nachhaltige Maßnahmen auf regionaler Ebene zu implementieren. 

Starke Unterstützung vor Ort
Bei der Umsetzung der Veranstaltung wurde die Tirol Werbung vom Tourismusverband Alpbachtal unterstützt. Dieser sorgte für das Rahmenprogramm und zeigte den Gästen, dass es möglich ist, einen ökologisch und sozial nachhaltigen Aufenthalt in Alpbach zu verbringen. „Mit der NECSTouR haben wir in diesem Jahr bereits die zweite Europäische Konferenz in unserer Region. Das zeigt uns, dass wir mit dem Standort Alpbach, dem nachhaltigen Gedanken des Congress Centrums und dessen technischen Möglichkeiten, wie etwa dem tadellosen Live-Stream, auf großes internationales Interesse stoßen“, sagt Markus Kofler, der Geschäftsführer von Alpbachtal Tourismus.   

Nächstes Jahr findet die NECSTouR Generalversammlung dann übrigens in Dänemark statt. Die Region Danish Western Coast Partnership wird die Veranstaltung ausrichten. 

Über NECSTouR
NECSTouR (Network of European Regions for Competitive and Sustainable Tourism) ist ein Netzwerk von Tourismusdestinationen der Europäischen Union, welches das Ziel verfolgt, gemeinsam das Thema Nachhaltigkeit im Tourismus zu fördern. Seit 2007 bietet NECSTouR die notwendige Verbindung zwischen der regionalen Regierungsebene und der europäischen Ebene. Derzeit besteht das Netzwerk aus 36 europäischen Tourismusdestinationen und 30 assoziierten Mitgliedern (wie Universitäten, Forschungsinstitute, etc.). Mehr auf www.necstour.eu.

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