Breiter Schulterschluss zur Sicherung der Tiroler Trinkwasserversorgung
Die öffentliche Wasserversorgung ist ein Logistiksystem mit der Aufgabe, Wasser zur richtigen Zeit, an den richtigen Ort, in richtiger Qualität zu den minimalen Kosten zu liefern. „Wasser ist Lebensgrundlage. Eine krisensichere Wasserversorgung ist zudem ein Standortfaktor für den Lebens- und Wirtschaftsraum. Der Schlüssel zu einer zukunftstauglichen und effizienten Wasserversorgung liegt in der regionalen Zusammenarbeit“, erklärt
LH-Stv. Josef Geisler.
Darum haben das Land Tirol und die Lebensraum Tirol Holding im vergangenen Sommer eine mehrjährige Initiative zur krisensicheren Trinkwasserversorgung gestartet. „Diese soll einerseits die gemeindeübergreifende Zusammenarbeit stärken, umfasst aber auch die finanzielle Unterstützung von konkreten Infrastrukturprojekten und Bauvorhaben zur Wasserversorgung in unseren Gemeinden“, resümiert Josef Margreiter, Geschäftsführer der Lebensraum Tirol Holding.
Im Juni 2022 erfolgte die Ausschreibung an die Tiroler Gemeinden mit der Einladung, sich für das Förderprogramm zu bewerben. Insgesamt 26 Gemeinden erfüllten die notwendigen Voraussetzungen und formieren nun jene fünf Pilotregionen, deren Wasserversorgung in den kommenden Wochen und Monaten auf den Prüfstand gestellt wird:
- Ehrwalder Becken (Ehrwald, Biberwier, Lermoos)
- Planungsverband Stubaital (Schönberg, Mieders, Telfes, Fulpmes, Neustift im Stubaital)
- Jenbach und das vordere Zillertal (Jenbach, Eben a.A., Bruck a.Z, Buch i.T., Schlitters, Strass, Wiesing)
- Region Kirchberg (Westendorf, Kirchberg, Brixen i.Th.)
- Planungsverband Wörgl und Umgebung (Angath, Angerberg, Bad Häring, Breitenbach a.I., Kirchbichl, Kundl, Mariastein, Wörgl)
„In den 26 Gemeinden der fünf Pilotregionen leben rund 90.000 Einwohner. 2021 wurden dort 3,5 Millionen Nächtigungen gezählt. Durch die Initiative zur Stärkung der interkommunalen Zusammenarbeit wird die Trinkwasserversorgung für Einheimische, Tourismus und Industrie langfristig abgesichert“, so Rupert Ebenbichler, Geschäftsführer der Wasser Tirol.
Die Kosten für Analyse und Konzeptausarbeitung werden zu 50 Prozent von der Lebensraum Tirol Holding übernommen – sie umfasst die Erhebung der vorhandenen Infrastruktur und der Wasserressourcen im Verhältnis zur Bedarfsentwicklung und ist die Basis für ein Erschließungs- und Umsetzungskonzept der zu treffenden Infrastrukturmaßnahmen. „Diese Bauvorhaben zur gemeindeübergreifenden Sicherstellung der Trinkwasserversorgung werden von Land und Bund mit bis zu 35 Prozent gefördert – das ist eine Steigerung von zehn Prozent zu den bisherigen Förderungen“, so Geisler.
„Es geht nicht nur um die Absicherung unserer wohl wichtigsten Lebensgrundlage auch für nachkommende Generationen, wir wollen mit unserer nachhaltigen Wasserwirtschaft ein Stärkefeld aufbauen und Tirol langfristig im internationalen Kontext als Wasserschloss profilieren“, erklärt Josef Margreiter die Beweggründe für diese jüngste Initiative der Lebensraum Tirol Holding.