„Wir bei Syncraft bauen klimapositive Energiesysteme. Energiesysteme, die aus Waldrestholz, Strom, Wärme, Erdgasersatzgas und bald auch aus Wasserstoff produziert werden. Klimapositiv werden diese Systeme dann, wenn wir einen Teil des grünen Kohlenstoffs abzweigen und nicht mehr verbrennen“, erklärt Marcel Huber, CEO und Gründer der Syncraft Engineering GmbH, die Philosophie seines Unternehmens. Doch was genau sind Holzkraftwerke und wie entsteht grüner Kohlenstoff? Holzkraftwerke erzeugen saubere Bioenergie und binden gleichzeitig klimaschädliches CO2, wodurch keine Emissionen erzeugt werden. Rest- bzw. Schadholz aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern wird in Gas umgewandelt, das anschließend in einem Gasmotor u.a. in Strom und Wärme umgewandelt wird. Dadurch, dass bei dem Verfahren der Kohlenstoff aus erneuerbarer Energie entsteht und in Folge gebunden anstatt freigesetzt wird, spricht man von grünem Kohlenstoff. Somit lässt sich durch die Holzkraftwerke der nachwachsende Rohstoff optimal verwerten, was in Zeiten, in denen fossile Brennstoffe immer knapper werden, von großer Bedeutung ist.
Bereits seit 2009 plant und installiert Syncraft schlüsselfertige Holzkraftwerke in der Bandbreite von 200 bis 500 kW elektrischer Leistung. Damit sollen Regionen von zentralen Energieversorgungskonzepten unabhängig gemacht werden und „Smart Cities“ unterschiedlichster Größen entstehen. Die Verfahren und Systeme werden regelmäßig weiterentwickelt, um eine umweltschonendere Rohstoffausnutzung zu ermöglichen. Die Verwertung von Holz stellt somit den nachhaltigen Übergang von fossiler zu erneuerbarer Bioenergie dar.
Ressourcenschonend und umweltbewusst
Bei den Holzkraftwerken von Syncraft kommt eine innovative Schwebefestbett-Technologie zum Einsatz, die maximale Flexibilität in Sachen Rohstoffe erlaubt und viele Vorteile mit sich bringt. Dem Energiesystem wird Waldrestholz in Form von Hackgut oder Sägenebenprodukten aus regionalen Wäldern zugeführt, um daraus ressourcenschonend und umweltbewusst Bioenergie zu gewinnen. Das Holz wird dabei feinstaub- und rückstandsfrei in saubere Energie umgewandelt. Je nach Konfiguration und Einsatz generieren die Kraftwerke verschiedene Energieträger wie Strom, Wärme, Erdgasersatzgas und künftig auch Wasserstoff.
Zur Erzeugung des Stroms benötigen die Holzkraftwerke im Gasmotor keinerlei Zusatzbrennstoffe und die Emissionswerte liegen in allen Bereichen deutlich unter den gängigen Grenzwerten. Die Wärme ist zwar nur ein Nebenprodukt, stellt aber im Hinblick auf die Energiemenge den größten Bereich dar. Die Wärmenutzungskonzepte werden dabei immer je nach Anforderungen der jeweiligen Kund:innen angepasst. Ein weiteres, nur bei Holzkraftwerken entstehendes Produkt, ist die Holzkohle. Sie ermöglicht bei entsprechender Anwendung die Langzeitspeicherung von Düngesubstanzen im Boden. Damit kann der Einsatz von Dünger nachhaltig auf ein Minimum reduziert werden. Die Holzkohle dient zusätzlich als Tierfutterergänzung und Grillkohle.
Schlüsselrolle Pflanzenkohle
Eines der wertvollsten Erzeugnisse aus den Holzkraftwerken ist die Pflanzenkohle. Diese entsteht hauptsächlich durch Verkohlen, z.B. von Holz oder sonstiger Biomasse. Dabei gelangt rund die Hälfte der Kohlenstoffverbindungen aus der Biomasse nicht wieder in die Atmosphäre, sondern bleibt als wertvoller Kohlenstoff gebunden. Die Pflanzenkohle kommt in verschiedenen Bereichen zum Einsatz: Als Bodensubstrat oder Güllezusatz sowie in Baumaterialien wie Beton oder Gips bleibt der Kohlenstoff für mehrere Jahrhunderte stabil eingelagert. Außerdem kann sie auch in recyclebaren Materialien wie Asphalt gebunden werden. Die Pflanzenkohle an sich ist nämlich dauerhaft und wird kaum biologisch oder chemisch zersetzt. Somit erweist sie sich als facettenreiche Kohlenstoffsenke, die maßgeblich zum Erreichen der Klimaziele beitragen kann. Bis Ende des Jahrhunderts können durch diese Methode gut 250 Gigatonnen an CO2 der Atmosphäre entzogen werden, was einem Drittel der notwendigen Menge für die Erreichung der 1,5°C-Klimaziele entspricht.
Die „Net Zero“-Strategie
In Zusammenarbeit mit dem Land Tirol und dem Regionalmanagement Schwaz will Syncraft den eigenen CO2-Fußabdruck erheben, um herauszufinden, welche Emissionen vom Unternehmen bzw. den Kraftwerken verursacht werden, damit schnellstmöglich eine Lösung gefunden werden kann. „Jedes Produkt, das wir heute auf den Markt bringen, und jedes Service, das wir uns kaufen, hat eine gewisse CO2-Schuld bei seiner Geburt. Diese auszugleichen bzw. auf null zu setzen, muss auch unser Ziel sein. Wir bei Syncraft haben es uns deshalb zum Anlass genommen, unseren Kunden ein CO2-neutrales Produkt – also ein ‚Net Zero‘-Produkt – zu ermöglichen“, so Huber. Auch wenn dieser Meilenstein vorschriftsmäßig erst im Jahr 2050 erreicht werden muss, hat Syncraft es sich als Klimapionier zum Ziel gesetzt, bereits 2030 die Klimaneutralität zu erlangen.