Grüner Wasserstoff für eine emissionsfreie Zukunft

Bei Tirols größtem Lebensmitteleinzelhändler MPREIS wird Umweltschutz großgeschrieben. Zukunftsweisend ist vor allem das 2016 initiierte Projekt „MPREIS Wasserstoff“. Im März 2022 ist Europas größte Single-Stack-Elektrolyseanlage in Betrieb gegangen. Mit dem hier produzierten grünen Wasserstoff können einerseits die Backöfen der MPREIS-eigenen Bäckerei Therese Mölk beheizt werden. Zum anderen wird damit künftig auch die Lkw-Flotte des Lebensmittelhändlers betankt, die in den nächsten Jahren komplett auf Brennstoffzellen-Fahrzeuge umgerüstet werden soll. Das Ziel ist die Dekarbonisierung des Unternehmens und somit die Entlastung der Umwelt.


MPREIS wurde 1920 gegründet und hat sich zum größten Lebensmitteleinzelhändler Tirols entwickelt. Das Unternehmen setzt sich bereits seit Jahrzehnten für Umweltschutz und Nachhaltigkeit ein. 22.000 Photovoltaik-Module mit 36.500 Quadratmetern Fläche machen MPREIS zu einem der größten Photovoltaikbetreiber Österreichs. Als Vorreiter galt der Lebensmitteleinzelhändler auch bei der Errichtung seines Passivhaus-Supermarkts in Pinswang, dem 2012 ersten seiner Art in Europa – heute sind es bereits zwölf. Der innovative und nachhaltige Weg zeigt sich darüber hinaus bei den mittlerweile 300 MPREIS-Filialen: Für die Energieversorgung kommt 100 % Ökostrom aus Tiroler Wasserkraft zum Einsatz. Außerdem werden durch modernste Kühltechnologien bis zu 50 Prozent der Energie eingespart.

„Es ist uns ein besonderes Anliegen, nachfolgenden Generationen eine sichere und gesunde Zukunft zu bieten. Deshalb wollen wir mit unserem Wasserstoff-Projekt einen langfristigen Beitrag dazu leisten“, erklärt MPREIS-Geschäftsführerin Martina Dutzler. Nun ist mit der Inbetriebnahme einer eigenen Produktionsanlage für grünen Wasserstoff an der Firmenzentrale in Völs bei Innsbruck ein weiterer Meilenstein gelungen, der zur Dekarbonisierung des Unternehmens beitragen und nachhaltiges Wirtschaften gewährleisten soll.

Brot und Gebäck auf nachhaltiger Basis

12.000 Tonnen – so viel Brot und Gebäck werden jährlich in der 2013 neu errichteten Bäckerei Therese Mölk gebacken. Im Februar 2022 wurde im Kesselhaus der Bäckerei ein Zweistoffbrenner installiert, um den Backprozess noch umweltschonender durchführen zu können. Der Zweistoffbrenner wurde eigens für das „MPREIS Wasserstoff“-Projekt entworfen und kann sowohl mit Wasserstoff als auch mit Erdgas betrieben werden. „Sollte einmal kein Wasserstoff für die CO2-freie Herstellung der Prozesswärme zur Verfügung stehen, können unsere Backöfen wie bisher auch mit Erdgas beheizt werden. Dadurch ist sichergestellt, dass der Produktionsprozess für die Backwaren unabhängig von der Verfügbarkeit von grünem Wasserstoff ablaufen kann. Langfristig wollen wir uns aber von fossilen Energieträgern verabschieden und unser Brot und Gebäck gänzlich emissionsfrei backen“, erklärt Ewald Perwög, Projektinitiator und Leiter von MPREIS Sustainable Energy Solutions – einer eigens etablierten Division innerhalb des Unternehmens.

CO2-neutrale und emissionsfreie Belieferung

Ein Meilenstein bei der Dekarbonisierung des Unternehmens wird die Umstellung der MPREIS Lkw-Flotte auf wasserstoffbetriebene Brennstoffzellen-Fahrzeuge. In der neuen Elektrolyseanlage können pro Tag 1.300 Kilogramm Wasserstoff produziert und an der eigens errichteten Wasserstoff-Tankstelle betankt werden. Dabei entspricht ein Kilogramm Wasserstoff etwa dem Energiewert von zehn Litern Diesel. „Ab Spätsommer 2022 sind bei uns die ersten drei Brennstoffzellen-Lkw im Einsatz, die uns dabei helfen werden, als erstes mittelständisches Unternehmen Österreichs unsere Lebensmittelmärkte CO2-neutral und emissionsfrei zu beliefern“, zeigt sich Dutzler erfreut. Betankt werden die Brennstoffzellen-Lkw an der derzeit leistungsstärksten Wasserstoff-Tankstelle für Lkw in Europa.

Wasserstoffinitiative von MPREIS als Vorzeigeprojekt

Das Ziel des „MPREIS Wasserstoff“-Projekts ist es, nicht nur eine nachhaltige Entwicklung in den eigenen Reihen voranzutreiben. Man möchte auch Impulsgeber für andere Branchen sein und weitere Betriebe dazu animieren, ebenfalls auf Nachhaltigkeit zu setzen. Dafür will MPREIS in Zukunft anderen Unternehmen seine Wasserstoff-Produktion sowie die Tankstelle für Lkw und Busse zu Testzwecken zur Verfügung stellen. Außerdem ist der Lebensmittelhändler Kooperationspartner von H2Alpin, einer Initiative zur Forcierung der emissionsfreien Mobilität im öffentlichen Personen- und Güterverkehr Tirols. Gleichzeitig ist MPREIS auch Teil des österreichischen Forschungs- und Entwicklungsprojekts „HyWest“, bei dem sich die beteiligten Unternehmen nach dem Ausbau ihrer jeweiligen Wasserstoffprojekte u.a. gegenseitig Wasserstoff zur Verfügung stellen, wenn es zu einem Ausfall der H2-Produktion kommt. Damit leistet MPREIS einen Beitrag zum Aufbau einer grünen Wasserstoffwirtschaft im Westen Österreichs.

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