Vor über 100 Jahren wurde das Traditionsunternehmen gegründet. Heute, vier Generationen später, gehört die Bio-Gärtnerei damit zu den ältesten Gärtnereien Österreichs. Inhaber ist jetzt Erwin Seidemann: „Ich habe versucht, alles, was ich gelernt habe, in den Betrieb und in die Pflanze zu investieren.“ Die Investitionen haben sich gelohnt. 2015 wurde Seidemann die erste zertifizierte Bio-Blumengärtnerei Österreichs. Außerdem ist das Unternehmen BIO AUSTRIA-Partner.
Verzicht auf chemische Substanzen
„Alles, was der Pflanze guttut, tut uns gut und umgekehrt“, meint Erwin Seidemann. Deshalb verzichtet man in der Bio-Gärtnerei auf chemische Pflanzenschutzmittel, Hemmstoffe, synthetischen Dünger und Torf. Stattdessen setzt man auf Tees, Pflanzenauszüge und -extrakte und Bio-Erde. Das alles trägt auf natürlichem Wege zur Pflanzenstärkung bei. Gedüngt wird im Tiroler Unternehmen beispielsweise mit Schafwollpellets.
Kreislauf der Natur
In ihren Produktionsprozessen benutzt die Bio-Gärtnerei Seidemann Traubentrester, Malz oder Pflanzenreste, womit alles im Kreislauf bleibt. Aus dieser Vorgehensweise resultiert höchste Pflanzenqualität nach strengsten biologischen Richtlinien. „Eine Bio-Pflanze darf sich von der konventionellen Pflanze – die häufig ein bisschen ‚gemacht‘ wurde – nicht unterscheiden. Aber sie hat den Mehrwert ‚Bio‘ zu sein, daran riechen zu können, sie angreifen zu dürfen, sie essen zu dürfen, ohne dass Rückstände durch meinen Körper fließen“, schwärmt Erwin Seidemann. Der Bio-Gedanke ist im Unternehmen fest verwurzelt.
Ressourcenschonende Produktion
Seit der Gründung der Gärtnerei ist die Fläche des Geländes bereits auf 25.000 m² gewachsen, wovon 3.000 m² auf die Verkaufsfläche fallen und 7.000 m² für die Produktion genutzt werden. Die Produktion reicht von Blumen über Kräuter bis hin zu Gemüsepflanzen. Alle Produkte werden durch den Einsatz ressourcenschonender Verfahren hergestellt. Es geschieht somit alles im Einklang mit der Natur. Zu diesem nachhaltigen Denken passt auch der Kampf gegen Kunststoff. Statt herkömmliche Plastiktöpfe zu benutzen, setzt die Bio-Gärtnerei Seidemann auf Gefäße aus zersetzbaren Materialien wie Holzfaser oder Sonnenblumenkernschalen. Dieses Prinzip wendet man seit 2014 an und das Ziel komplett plastikfrei zu sein, soll schon 2022 erreicht werden.
Ein Unternehmen mit sozialem Engagement
Mit Bezug auf das eigene Leitbild setzt sich die Bio-Gärtnerei Seidemann vor allem für die Integration von Menschen mit Beeinträchtigung ein. Folglich ging der Tiroler Integrationspreis 2003 an Seidemann. 2006 erhielt das in Völs beheimatete Familienunternehmen die Sozialmarie. Die Bio-Gärtnerei Seidemann ruht sich allerdings nicht auf ihren Lorbeeren aus. Seit Jahren sammelt man am „Tag der Herzlichkeit“ Spenden für einen guten Zweck. Mit Projekten wie „Natur im Garten“ oder mit der ATM (Abfall Tirol Mitte) will man weiter gegen die Umweltverschmutzung vorgehen.
Allround-Service
Das Angebot für Kundinnen und Kunden ist im Servicebereich breit gefächert. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgen dafür, dass man leicht „auf einen grünen Zweig“ kommt. Zum Service gehört beispielsweise die Gartengestaltung. Das Team begleitet die Kundinnen und Kunden von der Planung bis zur Fertigstellung. Im Service inkludiert sind die Pflege und Betreuung von u.a. Nutzgärten, Böschungen oder Brunnen und Quellsteinen. Beim Naturgarten-Service gilt das Motto, die Grünfläche so zu gestalten, dass sich sowohl Mensch als auch Tier wohlfühlen. Feuchtbiotope und Wildsträucherhecken verleiten Vögel, Igel und Bienen zu regelmäßigen Besuchen in den heimischen Garten. Die Innenraum-Gestaltung und der Gräberservice komplettieren das nachhaltige Angebot.
Auch beim Kundenservice nachhaltig gedacht
Natürlich kommt auch bei den Serviceleistungen keine Chemie zum Einsatz, sondern biologische Dünger und Pflanzenschutzmittel. Das kommt schlussendlich den Kundinnen und Kunden zugute. Und so manche/r wird sich wohl den Worten von Udo Jürgens anschließen: „Vielen Dank für die Blumen, vielen Dank, wie lieb von dir!“