Der Iseltrail, ein bemerkenswerter Weitwanderweg von etwa 80 Kilometern Länge, entfaltet sich über fünf einzigartige Etappen. Beginnend an der malerischen Mündung der Isel in die Drau in Lienz, schlängelt sich der Pfad entlang des majestätischen Gletscherflusses bis hin zum eindrucksvollen Gletschertor des Umbalkees auf einer Höhe von 2.500 Metern. Dieser Pfad gewährt Einheimischen und Abenteurer:innen gleichermaßen tiefe Einblicke in eine unberührte Natur- und Kulturlandschaft. Der Tourismusverband Osttirol hat mit rücksichtsvollem Blick auf die Umwelt bereits bestehende Pfade genutzt, um natürliche Schönheiten wie Wasserfälle, Schluchten, Sandbänke und alpine Gebiete erlebbar zu machen, ohne dabei die Authentizität zu verlieren. Jede Etappe endet an einem Trinkwasserbrunnen, kombiniert mit idyllischen Rastplätzen, während die Fortbewegung zwischen den Zielen umweltfreundlich durch kostenfreie öffentliche Verkehrsmittel unterstützt wird.
Auf dem Pfad der Nachhaltigkeit
Mit einer Länge von 57 Kilometern stellt die Isel einen der letzten frei fließenden Gletscherflüsse der Ostalpen dar und bildet somit auch das Herzstück des gleichnamigen Trails. Der Weitwanderweg wurde gekonnt auf bereits vorhandenen Pfaden angelegt, indem bauliche Eingriffe mit äußerster Rücksicht auf die Natur durchgeführt und wichtige Orte behutsam zugänglich gemacht wurden. Die Initiative trägt zur Wertschöpfung in der Region bei, fördert sanften Tourismus und stärkt das Image Osttirols als nachhaltige Tourismusdestination. „Der Iseltrail bringt auch das zum Ausdruck, was wir sind: eine naturbelassene Region. Das wollen wir bleiben und der Iseltrail ist hierfür unser Juwel“, so Franz Theurl, Obmann des TVB Osttirol. Die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit verschiedenen Interessensgruppen betont zudem den offenen Dialog und die Innovationskraft des Projekts. Auch digital ist der Iseltrail zukunftsweisend, da der gesamte Wegverlauf auf der interaktiven Karte Osttirol unter „maps.osttirol.com“ verfügbar ist.
„Zufluchtsort“ für einzigartige Naturschätze
Inmitten einer von menschlichem Einfluss geprägten Landschaft erweist sich die Isel als kostbare Oase. Ihre dynamische Natur ermöglicht die Schaffung neuer Lebensräume – auch für gefährdete Arten – durch die ständigen Verschiebungen von Schotter und Uferbereichen bei Hochwässern. Diese sogenannten Pionierstandorte bieten seltenen Tier- und Pflanzenarten ein einzigartiges Refugium. Ein bemerkenswertes Beispiel ist die Deutsche Tamariske, eine seltene Pflanze, die nur in Mitteleuropa vorkommt. Eine reiche Tierwelt, zu der der Flussuferläufer, die Äsche, der Grasfrosch, die Erdkröte und die Gelbbauchunke gehören, findet in diesem dynamischen Ökosystem ebenfalls ein Schutzgebiet. Die Isel erstrahlt als ein Ort der Bewahrung und inspiriert dazu, sich für den Schutz dieses einzigartigen Schatzes einzusetzen.
Preisgekröntes Naturerlebnis
Die Anerkennung für den Iseltrail zeigt sich in Auszeichnungen wie dem Tirol Touristica Award 2023, bei dem das Projekt als herausragendes Beispiel für sanften Tourismus gewürdigt wurde. Die Isel wurde 2015 außerdem Teil des Netzwerks der Natura2000-Schutzgebiete, das gefährdete europäische Lebensräume bewahrt. 2020 wurde der Iseltrail nach jahrzehntelanger Arbeit eröffnet und bietet heute nicht nur eine unvergleichliche Naturerfahrung, sondern auch einen Weg, um das Bewusstsein für den Schutz unserer kostbaren Umwelt zu schärfen.