Boden ist eine begrenzte und nicht erneuerbare Ressource. Besonders in den Alpenregionen, wo fruchtbare Flächen aufgrund der Topografie rar sind, gewinnt der Schutz und die Wiederherstellung von landwirtschaftlichen Böden immer mehr an Bedeutung. „‚Bo‘ steht für ‚Boden‘ und ‚kura‘ ist lateinisch für ‚kümmern‘ – also wir kümmern uns um den Boden“, erklärt Hannes Dengg, Obmann des Maschinenrings Kufstein, den Hintergrund des Projektnamens. Bokura verfolgt dabei ein klares Ziel: Flächen, die für Bauzwecke genutzt wurden, wieder in ihren ursprünglichen Zustand zurückzuführen, um wertvolle Bodenfunktionen zu erhalten.
Durch den Einsatz moderner Techniken und umfangreicher Expertise gelingt es mit dem Projekt, die Funktionalität der Böden zu bewahren und somit einen wichtigen Beitrag zur Ressourcenschonung zu leisten. So wird der Boden wieder landwirtschaftlich nutzbar und trägt weiterhin zur Nahrungsmittelproduktion, zum Wasserkreislauf und zur Kohlenstoffspeicherung bei. „Unser Ziel ist es, dass wir die Fläche möglichst ertragsfähig wieder an die Landwirt:innen zurückgeben und dort auch wieder landwirtschaftliche Produktion möglich ist“, so Manuel Kaufmann, Projektleiter von Bokura.
Bodenkundliche Begleitung für nachhaltiges Bauen
Bokura bietet eine ganzheitliche Betreuung während der Bauphase. Vor Baubeginn wird ein detailliertes Bodenprofil erstellt, um den Zustand und die Eigenschaften des Bodens zu analysieren. Diese bodenkundliche Begleitung umfasst auch die Überwachung während der Bauarbeiten, um Schäden wie Bodenverdichtung oder die Vermischung von Bodenschichten zu vermeiden. Durch die Anwendung bodenschonender Bauverfahren bleibt die Struktur des Bodens intakt, was langfristig sowohl Bauunternehmen als auch Landwirt:innen zugutekommt.
Vorteile für Bauunternehmen und Grundeigentümer:innen
Die nachhaltigen Maßnahmen von Bokura sind nicht nur ökologisch wertvoll, sondern bieten auch ökonomische Vorteile. Bauunternehmen profitieren davon, dass aufwendige Rekultivierungsarbeiten nach Projektabschluss minimiert werden können. Gleichzeitig werden Konflikte mit Grundstückseigentümer:innen über mögliche Bodenschäden reduziert. Bodenverdichtung, die oft bei ungünstigen Witterungsbedingungen entsteht und langfristige Ertragsverluste verursacht, wird durch die bodenkundliche Betreuung von Bokura effektiv vermieden. Das Konzept hat auch eine soziale Relevanz, da es zur Sicherung von Arbeitsplätzen und der regionalen Wertschöpfung beiträgt.
Langfristige Sicherung der Bodenressourcen
Bokura nimmt eine Vorreiterrolle im Bereich des Bodenschutzes ein und setzt neue Standards für Bauunternehmen, Planer:innen, und Grundeigentümer:innen. Das Projekt schärft das Bewusstsein für den Boden als eines der zentralen Elemente der Welt. Langfristig soll das Verständnis für nachhaltige Flächennutzung vertieft werden, um die natürlichen Ressourcen für künftige Generationen zu bewahren. „Wir haben die Vision, dass wir das Projekt Bokura auf ganz Tirol ausweiten und die Gesellschaft in das ganze Thema Bodenschutz miteinbinden“, so Kaufmann.