Miteinander – nachhaltig – sozial-ökonomisch: Indoor-Flohmarkt Horuck

Wo kann man denn heute noch auf Schatzsuche gehen? Zum Beispiel in Innsbrucks 1001 m² großen Indoor-Flohmarkt Horuck. Hier findet man täglich neu eingetroffene, gut erhaltene Stücke aus zweiter Hand. Und mit dem Einkauf bei Horuck wird sogar doppelt Gutes bewirkt: Einerseits werden Ressourcen geschont und andererseits wird Menschen geholfen, sich in den Arbeitsmarkt zu integrieren.


Omas alte Bauerntruhe, die Schallplatten von anno dazumal oder die gesammelten Gugelhupf-Formen, die nicht mehr in die Backschublade passen. Woran die einen keinen Gefallen mehr finden, daran erfreuen sich andere umso mehr. „One man’s trash, that’s another man’s come up” sang Macklemore in seinem Kult-Hit „Thrift Shop” nicht ohne Grund. Bereits seit 1984 wird bei Horuck mit guten, gebrauchten Dingen gehandelt, die an den sozial-ökonomischen Betrieb gespendet werden. Hier finden Kund*innen Möbel, Bücher, Elektronik, Geschirr, Spielzeug und noch viel mehr – alles eben, was man auf einem gut sortierten Flohmarkt so findet.

Nachhaltiges Stöber-Erlebnis

Dabei steht bei Horuck neben dem Stöber-Erlebnis vor allem auch der nachhaltige und soziale Gedanke im Vordergrund: Hier wird Gutes weitergegeben und dabei Gutes bewirkt. „Wir bringen Warenspenden in den Reuse-Kreislauf“, so Martina Wolf-Kuntner, Geschäftsführerin von Horuck. „Das heißt, Dinge werden entweder für den Verkauf aufbereitet – zum Teil auch restauriert und repariert – oder sie werden fachgerecht recycelt.“ In der Flohmarkt-Halle werden die intakten Stücke dann zum Verkauf angeboten. „Dinge aus zweiter Hand zu kaufen ist heute gesellschaftlich noch mehr akzeptiert als vor zehn oder zwanzig Jahren. Hier hat ein Umdenken stattgefunden. Einerseits herrscht ein verstärktes Bewusstsein dafür, dass Gegenstände gebraucht zu kaufen dazu beiträgt, Ressourcen einzusparen und nachhaltiger zu leben. Andererseits sind Stücke, die ‚vintage‘ sind, absolut in Mode“, weiß Wolf-Kuntner. Wer Horuck auf Facebook oder Instagram folgt, wird laufend über neu eingetroffene Schätze informiert. „Für uns ist das eine tolle Möglichkeit, mit unseren Unterstützer*innen und Kund*innen im Kontakt zu sein. Und es ist eine große Freude und enorme Bestärkung unserer Arbeit, so viele schöne Reaktionen auf unseren Social-Media-Kanälen zu erleben.“

Spenden, kaufen und dabei Arbeitsplätze schaffen

Durch die Warenspenden an Horuck werden Arbeitsplätze für Menschen, die schon länger vergeblich nach Arbeit suchen, finanziert. „Unser sozialer Auftrag ist es, Arbeitssuchende, die am Arbeitsmarkt besonders benachteiligt sind, dabei zu unterstützen, sich auf eine neue Berufstätigkeit vorzubereiten“, erklärt Wolf-Kuntner. Geboten werden zeitlich begrenzte Arbeitsplätze, Qualifizierung und Beratung. Das Ziel ist dabei die erfolgreiche (Re-)Integration in den Arbeitsmarkt und gute Bedingungen für die Mitarbeiter*innen nach ihrem zeitlich begrenzten Dienstverhältnis bei Horuck. Im Jahr 2019 konnte so insgesamt 77 Transitmitarbeiter*innen eine Beschäftigung mit Perspektive geboten werden. „Menschen, die bei uns einen Arbeitsplatz finden, sind oft mit großen Herausforderungen in ihrem Leben konfrontiert. Wir helfen ihnen dabei, diese Dinge zu klären und zu bewältigen“, so Wolf-Kuntner. Mitarbeiter*innen bei Horuck lernen vielseitige Fähigkeiten in Theorie und Praxis, die sie für den Arbeitsmarkt qualifizieren und die Jobchancen erhöhen. Angeleitet werden sie dabei von geschultem Schlüsselpersonal.

Vielseitiger sozial-ökonomischer Betrieb

Horuck ist nicht nur eine Flohmarkthalle, in der auch immer wieder Stücke auf kreative Art und Weise „upcycelt“ zum Verkauf angeboten werden. Der Betrieb ist zusätzlich spezialisiert auf Wohnungsauflösungen, Räumungen und Übersiedlungen. Warenspenden, die nicht persönlich für den Wiederverkauf abgegeben werden können, werden von den Transport-Teams abgeholt. Mit dem breiten Spektrum wirtschaftlicher Leistungen finanziert Horuck als gemeinnütziges Unternehmen den großen Teil aller für den Betriebsunterhalt anfallenden Kosten – „Doch ohne unsere Förderpartner, Unterstützer*innen und treuen Kund*innen könnten wir nicht tun, was wir tun“, betont Wolf-Kuntner – und das seit über 35 Jahren. Denn so lange schon belebt Horuck die Stadt als florierender sozial-ökonomischer Betrieb und als Ort der innovativen Ideen und mutigen Projekte.

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