Das Tiroler Bildungsforum setzt seit Jahren auf ökologisches, soziales und ökonomisches Handeln, um einen echten Wandel im Alltag der Menschen zu bewirken. Hervorzuheben ist die Initiative der Repair Cafés, die seit 2014 in ganz Tirol stattfinden und eine Vorreiterrolle im nachhaltigen Umgang mit Ressourcen einnehmen. Was als lokale Aktion begann, hat sich zu einem landesweiten Netzwerk entwickelt, das nicht nur defekte Gegenstände repariert, sondern auch das Bewusstsein für Ressourcenschonung und Gemeinschaft fördert.

Gemeinsam für eine zweite Chance

In den Repair Cafés Tirols treffen sich Expert:innen wie Elektriker:innen, Näher:innen, Holz- und Fahrrad-Bastler:innen oder EDV-Fachleute, um gemeinsam mit den Besucher:innen deren defekte Alltagsgegenstände zu begutachten und anschließend wieder instand zu setzen. Von Elektronik über Textilien bis hin zu Fahrrädern – nahezu alles, was transportiert werden kann, findet eine zweite Chance. Die Erfolgsgeschichte spricht für sich: Zwischen März 2014 und Juni 2024 wurden in über 75 Gemeinden Tirols mehr als 35.000 Besucher:innen bei fast 500 Veranstaltungen gezählt, bei denen rund 20.000 Reparaturen durchgeführt wurden. Beeindruckende 55 % der defekten Gegenstände konnten wieder funktionsfähig gemacht werden. „Wir möchten die Repair Cafés künftig im ganzen Land ausrollen. Jeder und jede soll die Chance haben, seine defekten Geräte und Sachen zu reparieren, um miteinander Ressourcen zu schonen“, so Thomas Garber von der Servicestelle Repair Café.

Beitrag zur Ressourcenschonung

Die Repair Cafés sind nicht nur ein Ort des Austauschs und der „Hilfe zur Selbsthilfe“, sondern auch ein bedeutender Beitrag zur ökologischen Nachhaltigkeit. Indem defekte Gegenstände nicht sofort entsorgt, sondern repariert werden, wird aktiv zur Reduzierung von Abfall und zur Schonung von Ressourcen beigetragen. Erwähnenswert ist, dass 64 % der reparierten Objekte aus dem Bereich Elektronik stammen – einem Sektor, der besonders stark zur Müllproblematik beiträgt. Durch die Repair Cafés wird somit nicht nur die Umwelt entlastet, sondern auch das Haushaltsbudget der Besucher:innen geschont.

Soziale Begegnung und generationsübergreifender Austausch

Ein weiteres Herzstück der Repair Cafés ist die soziale Komponente, wenn Menschen in einer gemütlichen Atmosphäre bei Kaffee und Kuchen zusammenfinden. Ältere Generationen geben ihr handwerkliches Wissen weiter, während Jüngere beispielsweise an der sogenannten „ErklärBar“ technische Unterstützung bei Problemen mit dem Smartphone, Tablet etc. bieten. Dieser generationsübergreifende Austausch stärkt das Gemeinschaftsgefühl und fördert das soziale Miteinander.