Die Montanwerke Brixlegg AG zählt zu den bedeutendsten Industrieunternehmen Westösterreichs und beschäftigt über 350 Mitarbeiter:innen. Mit modernster Technologie im Bereich Kupferrecycling und -raffination haben sich die Montanwerke auch international einen Namen gemacht – vor allem durch die Marke „BRX“. Ihre hochwertigen Produkte, darunter Kupferkathoden, Edelmetalle und Nickelprodukte, sind in der Industrie weltweit gefragt. „Die Montanwerke gibt es mittlerweile seit 560 Jahren. Wir haben damals schon Kupfer geschmolzen und Kupfererzeugnisse gemacht. Vor 50 Jahren haben wir unsere Prozesse umgestellt und machen heute nur noch Recycling-Rohstoffeinsatz, um wieder hochreines Kupfer erzeugen zu können“, erklärt Dr. Dietmar Leitlmeier, CTO der Montanwerke Brixlegg AG.
Endloser Kreislauf
Das Traditionsunternehmen nimmt eine einzigartige Rolle in der Wertschöpfungskette ein, da es gleichzeitig an deren Anfang und Ende steht. Der innovative Upcycling-Prozess schließt nämlich den Kreis in der Kreislaufwirtschaft. Durch die Verwendung von Recycling-Rohstoffen wird hochreines Kupfer hergestellt, das in verschiedenen Produkten, wie Kupferrohren für die Wasserversorgung und Kupferdrähten für Kabel oder Elektromotoren, Wiederverwendung findet. Diese Produkte bilden das Ausgangsmaterial für zukunftsweisende Industriesektoren wie E-Mobilität, erneuerbare Energien und Smart Cities. Am Ende des Lebenszyklus der Produkte werden diese als Sekundärrohstoffe erneut an das Unternehmen zurückgeführt, wodurch der Kreislauf von vorne beginnt. Diese Vorgehensweise ermöglicht eine nachhaltige Ressourcennutzung ohne jeglichen Qualitätsverlust und kann unendlich oft wiederholt werden.
Umweltmanagementsystem im Fokus
Im Mittelpunkt des Gesamtprozesses steht ein zertifiziertes Umweltmanagementsystem, das die kontinuierliche Verbesserung der betrieblichen Umweltleistung ermöglicht. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf dem Upcycling von kupferhaltigen Sekundärmaterialien wie Schrott, Legierungen, Rückständen und Lösungen. Dieser Prozess ermöglicht die Gewinnung wertvoller Produkte und Reinmetalle und verbraucht bis zu 85 % weniger Energie im Vergleich zur Primärproduktion. Das Unternehmen setzt auch auf klimafreundliche Energieversorgung. Seit 2013 bezieht es seinen Strombedarf ausschließlich aus Wasserkraft und ergänzt diese Versorgung seit 2017 zusätzlich durch Photovoltaikanlagen auf den eigenen Dächern. Die Transportverlagerung von der Straße auf die Schiene und die Nutzung eines betrieblichen Anschlussgleises tragen dazu bei, den CO2-Fußabdruck möglichst gering zu halten.
Von CO2-Neutralität bis zu sozialer Verantwortung
Die Montanwerke Brixlegg AG ist fest entschlossen, einen aktiven Beitrag zur Erreichung europäischer Klimaziele zu leisten, einschließlich der CO2-Neutralität, die Österreich bis 2040 erreichen will. Ein bedeutender Erfolg wurde bereits dadurch erzielt, dass die Ökobilanzierung der Kupferproduktion durch den TÜV SÜD im Jahr 2020 verifiziert wurde. Die Kupferkathoden des Unternehmens weisen einen CO2-Fußabdruck von insgesamt 739 kg CO2e (CO2-Äquivalente, bei denen nicht nur CO2, sondern mehrere Treibhausgase berücksichtigt werden) pro Tonne auf, womit die Montanwerke das weltweit klimafreundlichste Kupfer mit dem niedrigsten CO2-Fußabdruck herstellen. „Wir werden weiter mit Hochdruck daran arbeiten, unseren CO2-Fußabdruck zu reduzieren, damit wir einen wesentlichen Beitrag leisten, dass Europa die Klimaziele bis 2050 und Österreich bis 2040 erreicht“, so Gabriele Punz-Praxmarer, CFO der Montanwerke Brixlegg AG.
Die verfolgten Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, kurz SDGs) sind ebenfalls ein Wegweiser hin zu einer umweltfreundlichen Zukunft. Doch die Montanwerke verfolgen auch eigens gesetzte Meilensteine. Dazu gehört die Stärkung der internen Kreislaufwirtschaft und die Erweiterung und Entwicklung von Technologien. Für Investitionen in die Photovoltaik-Anlage, Modernisierung des Brennersystems und Erneuerung der Technologieanlagen wurden von 2015 bis 2021 rund 22 Millionen Euro investiert.
Das Unternehmen ist sich auch seiner sozialen bewusst. Besonderes Augenmerk gilt der Sicherheit und dem Wohlbefinden der Mitarbeiter:innen. Langfristiges Ziel ist es, durch regelmäßige interne und externe Weiterbildung mehr Wissen und ein verstärktes Bewusstsein – auch in Hinblick auf die Nachhaltigkeit – im Betrieb zu schaffen. Des Weiteren soll der aktive Austausch mit externen Stakeholdern dabei helfen, eine nachhaltige Zukunft zu gestalten. Dabei stehen nicht nur umweltfreundliche Technologien im Fokus, sondern auch die Arbeitssicherheit und das Wohlbefinden der Mitarbeiter:innen.