Die Tichas, die dreieckigen Holzhäuser des Collis Hill Mountain Resorts, fügen sich perfekt in die zackige Kalser Bergwelt. Als Hingucker machen sie dem Großglockner Konkurrenz. Fast.
Zackige Ergänzung
Dass Formen Fantastisches auslösen können, wird hier schneller klar, als es dauert Stüdlhütte auszusprechen – oder Adlersruh – oder Kals. Der Namenszusatz „am Großglockner“ verrät schon viel über die Höhe der Gemeinde, die Lage, die Geschichte und auch die Menschen, die – auf rund 1.300 Metern mitten in und mit den gigantischen Bergwelten leben. Wer sich dem höchsten Berg Österreichs durch das Kalser Tal nähert, sollte das Tempo unbedingt den Panoramen anpassen. Sie wollen gewürdigt werden, darum geht’s gar nicht schneller. Mit ein wenig Wetterglück zeigt sich auch der Großglockner auf diesem Weg und wenn sich die Landschaft weitet, fesseln auf der rechten Seite zackige Hingucker. Die junge Kalserin Katrin Polentz hat sie dem Ortsteil Lesach geschenkt.
Kopfkino-Kick
Drei Tichas sind es – dreieckige Holzhäuser, die umgehend an Tipis und die Indianergeschichten der Kindheit denken lassen. In Windeseile startet das Kopfkino. Jede Generation hat ihre Sehnsuchtsgeschichten mit Indianern. Winnetou ist selbstverständlich der Held für viele. „Bei mir ist es Pocahontas“, verrät Katrin. Während die Faszination für die berühmte Häuptlingstochter mit den Jahren abebbte, ist ihre Begeisterung für die Tipis, diese genialen Zelte der Indianer, nicht nur geblieben, sondern gestiegen. „2016 habe ich in Finnland zum ersten Mal Holzhäuser in Dreiecksform am Waldrand gesehen“, erzählt sie. Ein entscheidender Moment für die Outdoorbegeisterte, Hüttenwirtin und Bergretterin, die schon viel gemacht und noch mehr erlebt hat. „Im Nachhinein habe ich festgestellt, dass mich alle Stationen meinem Traum einen Tick näher gebracht haben“, sagt sie.
Mutausbruch
Der Traum, von dem sie spricht, ist seit Anfang 2023 für alle sichtbar und erlebbar geworden – im Collis Hill Moutainresort, dessen Einzelteile durch einen umgehend spürbaren atmosphärischen Faden zusammengehalten werden: Lichtdurchflutete Gästezimmer im alten Hof, einladende Picknickwiese und Produkthütte, die ein Schaufenster in die landwirtschaftliche Produktion der Region ist. Die spitzen Holzhäuser, an denen Katrin lange getüftelt hat, sind das Highlight des Ensembles und zeugen vom Mutausbruch der jungen Osttirolerin. „Am Anfang hatte ich Angst, mit den Tichas das Dorfbild kaputt zu machen, weil die Häuser hinter mir das Schöne am Tal sind“, sagt Katrin. Der Respekt vor dem Bestehenden hat sie so vorsichtig wie umsichtig arbeiten lassen, doch die Angst war unberechtigt. Die Holzhäuser fügen sich perfekt in die zackige Kalser Welt. „Wenn sie abdunkeln, passen sie noch besser“, weiß Katrin. Und immer lösen die Formen ein Kopfkino aus. Fantastisch.