Mancher Gast, der zum ersten Mal in Alpbach ist, kommt aus dem Staunen nicht heraus. Wohin das Auge auch blickt – keine einzige „Bausünde“, die das charakteristische Bild des Alpendorfs beeinträchtigt. Eine vor Jahrzehnten beschlossene Bauordnung sorgt für ein einheitliches Bild. Erdgeschoss gemauert, alles drüber in Holz. Und jeder Balkon – Ehrensache – wird mit Blumen geschmückt. Ein nettes Bergdorf also.
Aber wo steht hier das Congress Centrum? Man muss schon genau hinsehen, um das in den Berg gebaute Gebäude ganz zu erkennen. Und noch mehr staunt der Besucher, dass hier eine Gesamtfläche von 2.796 Quadratmetern bespielt werden kann. Modernste Technik und lichtdurchflutete Räume definieren höchsten Congress-Standard an einer einzigartigen Location. Es war eine mutige Entscheidung und eine großartige planerische Leistung das Congress in seiner heutigen Form zu errichten. Mit dem Bau wurde im wahrsten Sinn des Wortes der Grundstein für die nachhaltige Alpbacher Congressphilosophie gelegt.
Green Location
Trotz seiner Größe „verschwindet“ das Congress Centrum sozusagen im Berg und fügt sich trotz modernster Architektur harmonisch ins traditionelle Ortsbild ein. „Dass das Gebäude in den Berg hineingebaut wurde hat aber nicht nur optische Vorteile, sondern bringt auch einen optimierten Energiehaushalt mit sich“, sagt Georg Hechenblaikner, der Geschäftsführer des Congress Centrums. Mit einer Photovoltaikanlage auf der Dachterrasse und einer Wärmepumpe gelingt es darüber hinaus das Gebäude sparsam zu beheizen und zu kühlen. Dass trotz der Bauweise in den Berg hinein jede Menge Tageslicht zur Verfügung steht, ist der ausgefeilten Planung der Architekten zu verdanken, die mit einer Spirale aus Glas für Helligkeit sorgen und durch großzügige Fensterflächen Blicke auf die Alpbacher Bergwelt ermöglichen.
Green Meetings
Nachhaltigkeit nur beim Gebäude und der Ausstattung umzusetzen würde natürlich zu kurz greifen. In Alpbach bedeuten Green Meetings ein umfassendes Gesamtpaket. „Wir haben jeden Bereich genau unter die Lupe genommen und in Richtung Nachhaltigkeit optimiert“, sagt Georg Hechenblaikner. Beispiel Catering: hier kommen regionale Produkte auf den Tisch; wenn möglich werden saisonal verfügbare Lebensmittel und fair gehandelte Erzeugnisse verwendet. Jakob Larch, der Caterer im Congress, kocht sämtliche Gerichte frisch im Gastronomiebetrieb ganz in der Nähe. Durch kurze Wege bleibt die Qualität erhalten. „So schmeckt Tirol!“ Und das wissen vor allem auch die internationalen Gäste zu schätzen. Manch einer ist hier in Alpbach erstmals mit der Tiroler Küche auf Tuchfühlung gegangen und hat sich in sie verliebt. Die Gastronomie des Congress Centrum Alpbach ist auf Regionalität, Qualität und Genuss ausgerichtet. Speisen und Getränke aus dem Tal stehen im Mittelpunkt, wenn möglich werden saisonal verfügbare Lebensmittel und fair gehandelte Produkte verwendet. Ohne Transporte vom anderen Ende der Welt wird der CO2 -Abdruck klein gehalten und selbst auf das Müllaufkommen wirkt sich der regionale Kreislauf günstig aus. Ein erweitertes Abfallwirtschaftskonzept sorgt dafür, dass der Entsorgungsberg während einer Tagung möglichst klein bleibt. Drucken etwa war gestern – wo immer es möglich ist wird auf digitales Informationsmanagement gesetzt.
Anreise ohne Auto
Alpbach liegt weder neben einem Flughafen noch an einer Hauptverkehrsroute. Als erstes würde man also gerade hier an eine Anreise mit dem eigenen Auto denken. „Nicht nötig und nicht gewünscht“, sagt Georg Hechenblaikner.
Deshalb hat man schon vor langem die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln optimiert, um den Gästen ein komfortables und nachhaltiges Ankommen zu ermöglichen. Wer mit Bahn oder Bus im Inntal anreist kann mit dem Regiobus kostenlos bis vor das Congress Centrum fahren. Und weil viele Unterkünfte in nächster Nähe zum Congress Centrum liegen, genießen die Tagungsteilnehmer ganz bewusst den Spaziergang durch Alpbach – ein Luxus, mit dem die wenigsten internationalen Congressdestinationen aufwarten können.
Ein Ort macht mit
Trotz aller Ideen und Projekte wären Green Meetings nicht möglich, würde nicht der ganze Ort nachhaltig denken. Eine ganze Reihe von Hotels und Gasthäusern trägt stolz das österreichische Umweltzeichen und macht eine Tagung in Alpbach zum authentischen Gesamterlebnis. Selbst soziale und kulturelle Aspekte werden berücksichtigt, wenn etwa ganz bewusst regionale Künstler in Rahmenprogramme aufgenommen werden.
Das europäische Forum hat sich auch als Visionär in Sachen Nachhaltigkeit positioniert. Das Congress Centrum ist der Taktgeber und ein ganzer Ort spielt als Orchester beim sparsamen und schonenden Umgang mit Ressourcen und Natur mit. Damit hat sich Alpbach
längst vom reinen Austragungsort des europäischen Forums weiterentwickelt. Heute sind es weit mehr als 200 Belegungstage die Geschäftsführer Georg Hechenblaikner mit seinem Team managt: „Unser Gesamtkonzept findet international immer mehr Anerkennung und Wertschätzung.“ Und es bringt immer mehr Gäste und Tagungen in den Ort. Nachhaltigkeit und Erfolg gehen eben Hand in Hand.