So wie die Gurkenverpackungen hat auch das Obstsackerl bei M-Preis längst ausgedient. Überhaupt wird in den 257 Filialen des Tiroler Familienbetriebes immer mehr unverpacktes Obst und Gemüse angeboten. Bisherige Einsparung etwa bei Kartontassen: 350.000 Stück! Immer mehr Kunden wählen fertige Jausen- und Speisenangebote, und gerade hier kommt man an hygienischer Plastikverpackung kaum vorbei. Doch auch bei seiner Convenience-Linie „I like“ denkt M-Preis nach und verwendet zu 90 Prozent recycelten Kunststoff. Und an der Wursttheke kann man sich die Salami gleich ins mitgebrachte Gefäß schneiden lassen.
„Als Tiroler Unternehmen in einer wunderbaren Natur sehen wir uns ganz besonders in der Verantwortung, wenn es um Ressourceneinsparung und Nachhaltigkeit geht,“ sagt Alina Sposta von M-Preis. Sie sagt es nicht nur, sondern hat auch Beispiele. Das Sortiment etwa:
Regionalität im Regal
Kurze Transportwege, natürliche Frische und ein „Wissen-woher-es-kommt“ – in keinem anderen Supermarkt findet man so viele Produkte aus Tirol. Der Trend zur Regionalität ist nicht erst in Zeiten von Corona geboren worden. Immer mehr Konsumenten schätzen das, was vor der Haustüre angebaut wird und wollen keine Kartoffel, Erdbeeren und Äpfel, die um die halbe Welt gereist sind. „Wir haben bei M-Preis früh auf die Produkte von ,Bio vom Berg‘ gesetzt – die Marke der Tiroler Biobauern,“ erzählt Alina Sposta, „damit haben wir ein Alleinstellungs-Merkmal in dem Riesenangebot an Lebensmitteln. Uns ist die Zusammenarbeit wichtig und dass wir mit kurzen Wegen frische Ware in Top-Qualität ins Regal bekommen.“ Die Nachfrage bestätigt diesen Kurs. Nach kleinen Anfängen sind es derzeit 130 Artikel, die ,Bio vom Berg‘ anbietet – vom Alpenhendl bis zur Bio-Polenta. In diesen Artikeln und vielen anderen Tiroler Produkten steckt jede Menge Nachhaltigkeit: wenig CO2-Belastung, absolute Frische und nicht zuletzt auch eine Überlebenssicherung für die kleinteilige Tiroler Landwirtschaft.
100 Prozent Ökostrom
Diesen beeindruckenden Anblick können leider nur wenige erleben: wir stehen auf dem Dach der Firmenzentrale von M-Preis in Völs. Hier reiht sich ein schwarzes Paneel ans andere – fast möchte man sagen: soweit das Auge reicht. Mit der ersten Anlage vor 14 Jahren zählt das Unternehmen zu den Pionieren auf dem Gebiet der Photovoltaik und Sonnenenergie. Heute ist M-Preis einer der größten Photovoltaikbetreiber Österreichs. So ist auf dem Dach und der Fassade der Bäckerei Therese Mölk, der Alpenmetzgerei und dem Tiefkühllager mittlerweile eine Kollektorfläche von 6.000 Quadratmetern entstanden. Damit lassen sich 170 Haushalte locker für ein Jahr mit Strom versorgen. Die Investition in Photovoltaik hat einen guten Grund: nicht nur bei M-Preis ist die Kühlung von Lebensmitteln einer der größten Stromverbraucher. Um den ökologischen Fußabdruck klein zu halten, nützt man die Sonnenergie, die es gerade in den heißen Monaten zur Genüge gibt. Für den zusätzlichen Bedarf lässt sich M-Preis ausschließlich mit Öko-Strom beliefern.
Aber: Energie, die man spart, muss man gar nicht erst beziehen. Diesem Motto folgend setzt M-Preis beim Bau seiner Märkte seit Jahren nicht nur auf anspruchsvolle Architektur, sondern vor allem auch auf eine gute Energiebilanz. 10 Märkte entsprechen sogar dem Passivhaus-Standard. Der erste, 2012 in Pinswang gebaut, war überhaupt eine europäische Premiere. Bis heute kann sich diese Filiale dank einer Photovoltaik-Anlage am Dach selbst mit Energie versorgen.
Wegwerfen verboten
Jeden Tag werden in Österreich Tonnen von Lebensmitteln weggeworfen. Verdorben, abgelaufen oder einfach nur falsch etikettiert. Wenn sich ein Artikel dem Ablaufdatum nähert, wird er bei M-Preis unter dem Label „Last minute“ vergünstigt angeboten. Was im Regal liegenbleibt, geht den nächsten Weg zu besonderen Kunden. „Wir wollen unbedingt vermeiden, dass genussfähige Lebensmittel in großer Zahl weggeworfen werden“, sagt Alina Sposta. Deshalb arbeitet M-Preis mit Sozialvereinen wie Foodsharing Tirol, dem Tiroler Sozialmarkt, oder dem Vinzibus zusammen, um Menschen am Rande der Gesellschaft zu unterstützen. Und ganz zuletzt können wirklich übriggebliebene Lebensmittel immer noch in Energie verwandelt werden. Sie kommen zu den Innsbrucker Kommunalbetrieben und werden dort einem Gärprozess unterworfen bei dem Biogas entsteht. Mit diesem Gas fahren Erdgasfahrzeuge und werden über Fernwärme Wohnungen geheizt.
Gin aus Brot
Ein besonders „geistreiches“ Beispiel für die Verwertung alter Lebensmittel ist die hauseigene Brennerei. Aus einer launigen Idee heraus wird hier altes Brot in Spirituosen verwandelt. Trotz aller Sorgfalt entsteht nämlich bei der Produktion von täglich 40 Tonnen Brot einiges an Ausschuss. Der wird gesammelt und zu Gin oder zur Basis für den hauseigenen Eierlikör gebrannt. Noch ist die Anlage ein kleines Projekt, aber wer weiß, was daraus entsteht? Nachhaltigkeit endet eben nicht beim Mülltrennen und Energiesparen. Innovative Ideen und der Mut zu Neuem hat bei M-Preis zu vielen Stellschrauben in Sachen Ressourcenschonung geführt. Die jüngste dieser Stellschrauben dreht sich übrigens um die firmeneigene Produktion von Wasserstoff – doch das ist eine weitere Geschichte…